POP-ZIRKUS

19. November 2013

Wir poppen durch die Weltgeschichte. Also eigentlich wird weder liebkost noch international agiert. Die Rede ist von temporären Shops, die wie Unkraut aus den Boden sprießen. Wir nennen sie „Pop-Up-Stores“ und glauben, den Puls der Zeit damit getroffen zu haben. Doch Fakt ist, dass dieser Trend bereits vor 20 Jahren in Amerika gefeiert wurde. Schleichend hat man dieses Phänomen nun auch zu uns nach Europa gebracht. Und seit dem poppt es überall.

Eine Geschäftsidee, die es in sich hat. Wer kein großes Risiko eingehen will, mietet für eine begrenzte Zeit eine ausgefallene Lokalität und bietet für wenige Tage, Wochen oder Monate Ware an, die für die Kundschaft neu oder sonst kaum erhältlich ist. Ganz nach dem Motto „Was ich nicht kaufen kann, will ich haben“ wird jeder Pop-Up-Store prompt gestürmt. Schließlich bleibt nur wenig Zeit, bis sich der Laden wieder in Luft auflöst. Das innere Kind, das ich bis heute noch nicht persönlich kennengelernt habe und es auch beim besten Willen nicht suchen werde, drängt uns immer wieder zu Spontankäufen, die wir im Normalfall wahrscheinlich nie getätigt hätten. Oder etwa doch?

Wer weiß das schon schon so genau. Ist eigentlich auch nebensächlich, denn schließlich geht es um das einmalige Einkaufserlebnis, das ein regulärer Store nicht zu bieten hat. Hauptsache wir verpassen nichts. Üblicherweise orientiert sich das Sortiment an den Stammkunden, während so ein poppiger Laden gerne mit neuer Ware experimentiert. Und das gefällt nun mal.

Doch wie wäre es eigentlich, wenn eine Einkaufsstraße ausschließlich aus Läden bestehen würde, die eine Lebensdauer von maximal acht Wochen haben? Auf der einen Seite sind wir Gewohnheitstiere und freuen uns wenn alles geregelt abläuft. Andererseits sind wir ständig auf der Suche nach dem gewissen Etwas. Etwas Neuem. Und genau das wird uns nun mal durch unzählige Pop-Up-Stores geboten.

Also freuen wir uns einfach darüber, dass in der Welt gerne gepoppt wird. Dabei ist eines so sicher wie das Amen in der Kirche: Ein Synonym für dieses Wort poppt bestimmt bald auf und wird uns als DIE Neuheit verkauft.

In der Zwischenzeit informiere ich euch, wo in Wien derzeit wieder fleißig gepoppt wird:

Grundtner_Söhne_Pop Up Store_WienDie Herren-Boutique Grundtner & Söhne aus Hallein lädt bis zum 24. Dezember 2013 in ihren Pop-Up-Store „A Selection By Grundtner & Söhne“ in der Fischerstiege 1-7, 1010 Wien. Mark McNairy, FrenchTrotters, Norse Projects und Opening Ceremony sind neben Matthew Miller und Études nur eine kleine Auswahl an Labels, die für kurze Zeit erhältlich sind.Popp_Kretschmer_Pop Up Store_Wien

Auch das Modehaus Popp & Kretschmer bittet seit Montag, den 18. November 2013 in der Kärntner Strasse 51, 1010 Wien, zum einmaligen Shoppen. Auch hier findet man jede Menge Einzelstücke. So hat sogar die Designerin Martina Müller Callisti eine eigene Kollektion an Abend- und Ballkleidern für den kurzlebigen Laden kreiert.

Und in diesem Sinne wünsche ich viel Spaß beim Poppen!

MIT HANDKUSS, L*

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