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TRAVEL DIARY: ANTWERPEN #2

Weitere 24 Stunden in der Stadt mit dem drittgrößten Seehafen Europas (nach Rotterdam und Hamburg) sind in Windeseile vergangen. Gestern waren wir zehn Stunden auf den Beinen und das Fazit lautet: Antwerpen ist unsere Wohlfühlstadt.

Emilian und ich waren nicht so wild darauf, das Bett fluchtartig zu verlassen. Stattdessen haben wir ausgiebig gekuschelt und uns mit einem kleinem Frühstück (Macarons von Ladurée) eine Löwen-Dokumentation angesehen. Unsere Entdeckungsreise durch die Diamantenstadt hat somit erst etwas später begonnen. Wen interessiert´s, wir sind ja nicht auf der Flucht.

Beim Verlassen des Hotels sind wir keine 100 Meter weiter in einem winzigen Geschäft gelandet, haben Kaffee getrunken und jede Menge Kekse verschlungen. Emilian hat uns dieses Vergnügen beschert. Der Inhaber ist vor seinem Lokal auf einem alten Klappstuhl herumgesprungen. Ich war der festen Überzeugung, dass er dieses Möbelstück in hunderte Einzelteile zerlegt, wurde aber eines Besseren belehrt: „Der Stuhl ist repariert“ jubelte der Mann und machte eine Sitzprobe. Emilian war in Ektase und machte es ihm nach. Und schon wurden wir hereingebeten und erhielten neben Trank und Speis obendrauf noch Insidertipps für unseren Aufenthalt in Rotterdam. Was ich eigentlich sagen möchte: Die Freundlichkeit und Leichtigkeit der Menschen in Antwerpen ist unglaublich ansteckend und inspirierend.

Wir gingen schließlich weiter – ich mit einer Koffein-Überdosis, Emilian mit einem Zuckerschock – zum Marnixplaats und Museum für schöne Künste. Unser nächstes Ziel war der Hauptbahnhof, den wir aber erst nach einem Spontanbesuch am Theaterplein besichtigt haben. Direkt neben dem Rubenshaus findet nämlich jeden Samstag der exotische Wochenmarkt statt, der u.a. Blumen, Obst und Gemüse, frische Pasta, Käse, Oliven, Fische und Salami vom belgischen Schwein zu bieten hat. Es ist aber auch ein Ort – so erweckt es den Eindruck – an dem man sich Samstags mit Familie und Freunden trifft. Gemeinsam trinkt man Champagner und schlürft Austern. Cava und Garnaalkroketten, wenn es etwas günstiger sein soll. In Antwerpen nimmt man sich eben gern Zeit für die angenehmen Dinge des Lebens.

Antwerp-Centraal ist definitiv ein Must-See. Bereits von der Ferne ein beeindruckender Komplex, doch im Inneren des Gebäudes hat es mir die Sprache verschlagen. Wer an diesem Bahnhof ankommt, hat die Stadt zu Füßen liegen. Wer abreist, betritt die neobarocke Treppenanlage aus Marmor und gelangt in die von einer 46 Meter hohen Glasdach überspannten Gleishalle. Auf der einen Seite des architektonischen Meisterwerks geht es in den Zoo und dessen ferne Tierwelten, auf der anderen ins „Jerusalem des Nordens“, wie das Diamantenviertel auch heißt. Emilian durfte sich also über Löwen, Eulen und Affen freuen, ich über Bling-Bling und noch mehr Bling-Bling.

Mein kleiner Reisebegleiter und ich haben nach einem ungesunden Abendessen an der Pommesbude und Waffelstation noch Cocktails at Nine ausfindig gemacht. Die Bar ist ein Wenig fancy, dennoch von einer entspannten Atmosphäre umgeben. Die Kellner unglaublich freundlich, aufgeschlossen und bemüht. Doch worauf kommt es an? Der Mojito war auf dem Punkt.

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